Ein gewonnener oder ein verlorener Punkt?
Handball
Handball-Bezirksoberliga Frauen: SG Dunningen/Schramberg – TV Onstmettingen 23:23 (11:14).
Die Damen der SGDS empfingen am Samstag die Damen des TV Onstmettingen in der Sulgener Kreissporthalle. Die Gegnerinnen waren keine Unbekannten, denn bereits in der Saison 2021/22 wurde im Spitzenspiel ein knapper 20:19-Sieg eingefahren. Was mit dem Aufstieg in die Landesliga verbunden war.
Für Trainer Alexander Hug war klar: „Mädels, ihr wärmt euch motiviert auf, und dann zeigen wir, wer hier die bessere Mannschaft ist.“ Bereits in der vergangenen Saison hatte man sich mit einem Unentschieden und der damit verbundenen Punkteteilung getrennt. Auch zum damaligen Zeitpunkt kam die Frage auf, ob es ein verlorener oder ein gewonnener Punkt war.
Trainer fordert Leidenschaft
Dies war dennoch irrelevant, denn es zählte das Hier und Jetzt. „Ich will, dass ihr mit Leidenschaft spielt, kämpft und zusammen gewinnt. Wir sind keine Mannschaft mit einzelnen Überfliegern, die 30 Tore allein werfen. Wir sind eine Mannschaft. Wir haben bisher alle Spiele zusammen und gemeinsam, durch und mit jeder Einzelnen Spielerin gewonnen, egal auf welcher Position. Ruft euer Potenzial ab, ihr könnt das, und wir gewinnen heute“, so Hug.
Dass die Damen des TVO keine einfachen Gegner sind, war aus den vorherigen Begegnungen bekannt. Einzelne Spielerinnen stechen heraus und bleiben im Gedächtnis.
Gegner mauert
Mit Anpfiff der Partie durch den Unparteiischen begann ein offener Schlagabtausch. Die Abwehr der Hausherrinnen stand wie eine Mauer, sodass es für die Gäste zunächst schwer war, eine Lücke zu finden. Absprachen und Hilfen der Nebenfrau waren hierbei Schlüssel zum Erfolg, wodurch die Gäste zu einigen technischen Fehlern gezwungen wurden.
Der erste Zähler auf der Anzeigetafel ging dennoch auf das Konto der Gäste aus Onstmettingen. Im Angriff hatten die Damen der SGDS zunächst mit anfänglichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Dadurch kam es zu einzelnen technischen Fehlern, und der Ball konnte nicht direkt im gegnerischen Tor untergebracht werden.
Rückstand zur Pause
Die Anspannung war auf beiden Seiten gegeben, und keine Mannschaft konnte sich zu Beginn absetzen. Zwar hinkten die „Luchse“ zunächst immer mit einem oder zwei Toren hinterher und konnten immer wieder ausgleichen, sodass es vom 3:5 über das 5:5 zum 8:8 kam. Dennoch fiel es den Gästen auch immer schwerer, den Ball im Tor zu versenken. Aus den vorherigen Begegnungen war das gute Zusammenspiel mit dem Kreis bekannt. Egal von welcher Position: Der Ball hatte zumeist den Weg zur Kreisläuferin gefunden und konnte im Tor verwandelt werden. Dies wurde durch Celine Preisig sehr gut unterbunden, sodass den Damen des TVO das gewohnte Anspiel an ihre starke Kreisläuferin nicht gestattet war.
Im Folgenden war es immer wieder die Onstmettingerin Alicia Brunner, die mit Toren von jeglichen Positionen glänzte: Egal ob von der Mitte, dem Rückraum oder aus dem Lauf heraus. So konnten sich die Gäste Tor um Tor absetzen, sodass es vom 9:11 bis hin zum 11:14 in die Halbzeitpause ging.
Taktische Umstellung
Es galt, in der zweiten Halbzeit die Fehlerquote zu minimieren. Diese war bisher zu hoch. Fehlpässe, technische Fehler und zu hohe Fehlerquoten im Abschluss sorgten für den Halbzeitstand. Trainer Hug forderte wieder mehr Konzentration und mehr Konsequenz im Abschluss. „Die anderen sind nicht besser als ihr. Ihr macht es euch viel schwerer, als es eigentlich ist. Wir sind besser, aber wir zeigen es gerade nicht und bringen unser Können nicht auf die Platte. Ich will dieses Spiel gewinnen. Belohnt euch“, so Hug. Es galt somit, sich innerhalb der Unterbrechung zwischen den Halbzeiten zu sammeln und mit neuer Energie in die zweite Hälfte der Partie zu starten.
Nach dem Seitenwechsel und dem Wiederanpfiff waren die „Luchse“ zwar im Angriff, konnten die erste Chance auf Verringerung des Abstandes auf der Anzeigetafel aber nicht direkt nutzen, sodass die gegnerische Torhüterin mit einer Parade glänzen konnte. Im Gegenzug fanden die Gäste immer wieder Lücken und mithin den Weg durch die Abwehr und kamen zum Torerfolg.
Durch eine taktisch kluge Umstellung wurden die Gäste mit einzelnen Abwehraktionen überrascht, sodass es im darauffolgenden auch bei ihnen erneut zu einigen technischen Fehlern kam. Hierdurch konnten einige Bälle weggeschnappt und im gegnerischen Tor versenkt werden, sodass sich die Damen wieder herankämpften und den Ausgleichstreffer zum 18:18 erzielten.
Tabellenführung verloren
Erneut begann ein offener Schlagabtausch, sodass immer wieder ein Tor fiel und die andere Mannschaft im Gegenzug nachzog.
Die letzten 20 Sekunden begannen zu laufen, und der letzte Angriff galt den Luchsen. Durch eine Auszeit wollte Hug seine Damen auf die letzten Sekunden vorbereiten und mithilfe eines Spielzuges zum Sieg führen. Leider fehlte hierbei das letzte Stückchen Glück, sodass der letzte Wurf zwar Richtung Tor, allerdings vorbei ging, sodass sich die Damen der SGDS und des TVO mit einem Endstand von 23:23 trennten.
Rückblickend war es eine sehr gute Mannschaftsleistung, wonach sich die Damen von einem zwischenzeitlichen Fünf-Tore-Rückstand wieder herankämpften und auch zeitweise führten. Jedoch waren nicht alle Abschlüsse konsequent genug, sodass auch oftmals die gegnerische Torhüterin angeworfen wurde. Hieran gilt es in den kommenden Trainingseinheiten zu arbeiten und die Fehlerquote zu minimieren. Ob mit dem Spiel gegen den TVO ein Punkt gewonnen oder verloren wurde, darüber lässt sich streiten.
Durch das Unentschieden rutschen die Damen auf Platz zwei der Bezirksoberliga und müssen die Tabellenspitze an den Nachbarn aus Spaichingen abgeben, der nun mit einem Punkt mehr auf dem ersten Tabellenplatz steht. Die kommenden Spiele im Februar gilt es somit zu gewinnen, vor allem gegen den direkten Nachbarn aus Spaichingen, um wieder an die Tabellenspitze zu gelangen.
Es spielten
Lea Schranzhofer, Sophia Staiger (beide Tor); Lia Ruess, Jana Spörl, Marina Häsler, Manuela Sprich, Alicia Szczesny, Maike King, Stephanie Fix, Anna Notheis, Celine Preisig, Larissa Gökoglu, Leonie Boner. Trainer: Alexander Hug, Sophia Leopold.